Die Corona-Krise rollt, die Wirtschaft kommt zum Erliegen und der Privatanleger hat viel Zeit zum Nachdenken.
Ich bin seit 1998 Teilnehmer des Wertpapiermarktes. Ich habe den Zusammenbruch des „Neuen Marktes“, den 11. September und die Finanzkrise miterlebt. Die Corona-Delle ist der schlimmste Crash an dem ich aktiv teilnehme. Die täglichen Ausschläge sind Wahnsinn.
Ich habe in die Krise hinein planmäßig meine Watchlist abgearbeitet – leider zu früh. Aktuell liegt mein Depot bei 29 Prozent Verlust. Virtuell muss ich jetzt drei Jahre länger arbeiten, bevor ich den finanziellen Ruhestand erreiche.
Viele Finanzblogs raten zum cool bleiben. Objektiv ist das richtig. Aber ist das so einfach?
Vom Kopf her, habe ich Qualität erworben. Dazu zählen Munich Re, Swiss Re, Allianz, Wasser- und Dividenden-ETFs zu guten Preisen. Der klare Verstand sagt: Ruhig bleiben. In ein paar Jahren liegst du deutlich im Plus. Dazu kommen noch attraktive Dividenden-Renditen mindestens auf Basis der guten 2019er Ergebnisse.
Und doch ist da die subjektive Angst: „Meine schönen Ersparnisse. Was ist, wenn es noch schlimmer wird. Gehen Firmen pleite, an denen ich Anteile halte?“. Die sogenannten Experten übertreffen sich mit immer düstereren Prognosen über Dauer und schwere der Corona-Pandemie. n-tv schauen macht depressiv.
Mein Rezept, was ehrlicherweise nicht immer klappt: Nicht ins Depot schauen. Sich auf andere Dinge konzentrieren.
Die zweite Frage, die mich bewegt. Soll ich die verbliebene Liquidität nutzen, um nachzukaufen? Das hieße „all in gehen“. Vorteil wären bessere Durchschnittskurse, die das Gesamtdepot etwas freundlicher gestalten und eine verbesserte Basis für künftige Gewinne bilden würden. Aber ist der Boden schon erreicht? Das weiß niemand. Daher muss auch hier der Subjektivität und dem Bauchgefühl standgehalten werden. Die Reserven bleiben liegen!
Mein Fazit: Die Corona-Krise ist nicht nur ein menschliche und medizinische Katastrophe. Sie stellte auch den Privatanleger von große Herausforderungen. Viele haben schon verkauft. Die Devise heißt: Trotze der Angst. Viel Glück und gute Gesundheit!
Hallo,
weltweit sind die Geschäfte nach wie vor weitestgehend zu (sinkende Umsätze), aber die Fixkosten sind konstant, bedeutet Gewinnrückgang.
Das wird die überwiegende Mehrheit aller Unternehmen betreffen.
Momentan erholt sich die Börse vom Crash im April, weil Hoffnungen auf einen Impfstoff überwiegen und wegen niedriger Zinsen (Anlagenotstand).
Die Ergebnisse der Unternehmen (Aktien) werden im jetzigen Quartal einigermaßen katastrophal sein.
Im Laufe des Jahres wird es sich wieder positiver entwickeln, aber nur langsam.
Wie die Börse auf die unvermeidlich schlechten Ergebnisse für 2020 reagiert, ist unklar.
Ich erwarte einen weiteren erheblichen Börencrash.
Aber es wäre auch nicht das erste Mal, dass ich bei der Einschätzung der zukünftigen Börsenentwicklung falsch liege.
Schöne Grüße
Uwe
Hallo,
also ich mache „buy and hold“ .. und kaufe beizeiten nach … und generell zum Verkauf … die Frage kaufen oder verkaufen stellt sich bei langfristigen Aktionären nicht … sie bleiben dem Unternehmen verbunden … auch in schlechten Zeiten … wer verkauft hat seine Hausaufgaben vorher nicht gemacht …. Aktien für immer … Krisen passieren … dazu ist die Welt insgesamt mittlerweile zu sehr miteinander verwoben und dementsprechend „dünnhäutig“ …fragil …. da helfen nur solide Informationen wie beispielsweise die langfristige Entwicklung von Dividenden Z.B beim DAX … das hilft bei der (vorherigen) Einschätzung einer Aktie …
Schöne Grüße
Uwe