Die Paragon GmbH & Co. KGaA (WKN: 555869) ist ein 1988 als Elektronikhersteller gegründetes Unternehmen im Bereich der Automobilelektronik mit Sitz in Delbrück. Das Unternehmen beliefert die Automobilindustrie mit Geräten und Sensoren aus Akustik, Cockpit, Elektromobilität und Karosserie-Kinematik.
Neben dem Unternehmenssitz in Delbrück unterhält Paragon Standorte in Suhl (Thüringen), Nürnberg und Landsberg am Lech (Bayern), St. Georgen (Baden-Württemberg), Bexbach (Saarland), Aachen (Nordrhein-Westfalen), sowie in Kunshan (China) und Austin (Texas, USA). Paragon ist im Prime Standard der Deutschen Börse notiert. Im Jahr 2014 wurde die ehemalige Sparte für Elektromobilität als Voltabox ausgegründet. Die Voltabox AG ist heute ebenfalls börsennotiert und wird im CDAX gelistet.Nachdem beim Börsengang der Konzerntochter Paragon 2019 „schwere Bilanzierungsfehler“ gefunden wurden, prüfte die Deutsche Prüfstelle für Rechnungslegung (DPR) auch die Konzernmutter und entdeckte gleich mehrere Bilanzierungsfehler, die Paragon am 7. Juni 2019 veröffentlichen musste.
Bewertung Paragon
Die Marktkapitalisierung liegt bei etwa 55 Millionen € (Stand 28.9.2019). Hauptaktionär ist der Vorstandsvorsitzende Klaus Dieter Frers, der 50 Prozent der Aktien hält. Etwa 41 Prozent der Aktien sind im Streubesitz. Die Dividendenrendite wird mit 1,5 % prognostiziert. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis für 2020 liegt bei 12,4.
Nach den Halbjahreszahlen zeigt sich folgendes Bild: Der Umsatz wächst um 22 % auf 96 Millionen Euro, aber das bei einem negativen EBIT von -5,4 Millionen Euro.
Nicht gut: Die von Paragon ausgegebenen Anleihen (z. B. ISIN: CH0419041105 oder DE000A2GSB86) haben erheblich verloren. D. h., das Vertrauen ins Unternehmen wackelt. Der Aktienkurs der Firma spiegelt dies ebenfalls seit längerem wider.
Im Gegenzug hat der Elektronikhersteller ein interessantes Produktportfolio mit Chancen für die Zukunft.
Einschätzung
Paragon schafft es nicht die interessanten Produkte und das daraus folgende Umsatzwachstum in Ergebnis umzusetzen. Es wird Geld verbrannt. Auf der anderen Seite ist dies bereits in den Aktienkurs eingepreist. Nicht gerade vertrauensbildend sind die wiederholten Korrekturen der Ergebnisprognosen. Es besteht eine hohe Abhängigkeit von der schwächelnden Automobilindustrie. Also jede Menge Fragezeichen.
Mein Fazit: Wenn Paragon die Kurve bekommt bestehen sehr große Gewinnchancen. Der Gradmesser ist ein nachhaltig positives Ergebnis Geschäftsjahr 2019. Dagegen stehen massive Risiken. In Summe eine riskante Anlage mit großem Potential für Mutige. Nichts für mich 😉