China – interessant für die private Geldanlage?





Die Welt steckt in Wachstumsproblemen, die Finanzwirtschaft ist wacklig und Chinas Wirtschaft schwächelt auch noch. Chinas Zentralbank kämpft mit Milliarden dagegen an. Und der chinesische Zentralbankchef deutet an, dass man den Markt vermutlich noch mehr mit Geld fluten wird. China sitzt auf auf 3,33 Billionen Dollar an Währungsreserven. Für Börsianer ist dies nicht nur für China, sondern für die weltweiten Märkte ein Grund zur Freude. Aber helfen noch mehr Geld und Schulden das weltweite Nachfrageproblem zu lösen?

Wirtschaftslage in China

Entgegen vieler Befürchtungen haben die Entwicklungen am Aktienmarkt kaum Einfluss auf die Konjunktur. Chinas Wirtschaft dürfte tendenziell auf Kurs bleiben. Von China war man zwar zweistellige Wachstumsrate gewöhnt. Das kann sich dauerhaft jedoch nicht durchhalten lassen. Bei einem Bruttoinlandsprodukt von mittlerweile rund 11 Billionen US-Dollar ist es unrealistisch weiter gewaltige Zuwächse zu generieren. Aber selbst die aktuellen Raten sind weltweit noch immer beispiellos hoch. Es handelt sich eher um eine Normalisierung als um einen Abschwung. Zu dem befindet sich China im Umbau – weg von billiger Industrieproduktion hin zu mehr Dienstleistung.
Statistik: China: Bruttoinlandsprodukt (BIP) in jeweiligen Preisen von 2005 bis 2015 (in Milliarden US-Dollar) | Statista

Für das aktuelle Jahr gehen die meisten Schätzungen von mindestens 6 Prozent Wirtschaftswachstum aus – immer noch ein toller Wert.

Zudem wird erwartet, dass die Regierung die Wirtschaft durch Investitionen in Infrastrukturprojekte stützt. Positiv wird sich auch der niedrige Ölpreis auswirken. Mit einem erwarteten Verbrauch von 11,4 Mio. Barrel pro Tag ist China der weltweit zweitgrößte Nachfrager nach Öl. Der sinkende Ölpreis lässt den chinesischen Verbrauchern mehr Geld in der Tasche für den Konsum.

Handelsvorgaben und Eingriffe in den Markt

Warum es in China trotzdem zu den jüngsten Kursverlusten kam, hat eher hausgemachte Gründe. Aus Sicht chinesischer Anleger dürfte das Auslaufen des Aktien-Verkaufsverbots für Großinvestoren eine maßgebliche Rolle gespielt haben. Nach den Börsenturbulenzen vom vergangenen Sommer hatte Peking den 6-monatigen Verkaufsstopp angeordnet, um die Märkte zu beruhigen. Dieser sollte zunächst im Januar auslaufen. Viele private Anleger stießen aus Sorge um eine bevorstehende Verkaufswelle daraufhin ihre Aktien gleich zu Jahresbeginn ab, wodurch sie den befürchteten Kurssturz selbst mit verursachten. Zwar reagierte die chinesische Regierung mit der Verlängerung der Verkaufsbeschränkungen sowie Stützungskäufen am Aktienmarkt. Nachhaltig beruhigt sind die Aktienmärkte damit jedoch bisher nicht.

Hinzu kam, dass die Einführung einer technischen Handelssperre, des sogenannten „circuit breaker (Unterbrechungsschalter)“ die Verunsicherung unter den Marktteilnehmern anheizte: Denn am 4. Januar kam zum ersten Mal ein System zum Einsatz, das den Aktienhandel an den chinesischen Börsen nach einem Tages-Kursverlust von 5 Prozent automatisch für 15 Minuten unterbrach und bei einem Minus von mehr als 7 Prozent für den gesamten Tag aussetzte. Mit diesen Maßnahmen hebelt die Chinesische Regierung die Marktreinigungskräfte aus. Anstatt nach größeren Verlusten Kaufanreize zu schaffen, verstärkt die verordnete Unterbrechung die Verunsicherung der Börsenteilnehmer. Richtigerweise setzte die chinesische Führung dann den „circuit breaker nach einer Woche wieder außer Kraft.

In Summe bin ich der Meinung, dass durch die diversen Eingriffe der Wertpapiermarkt in China kein echter Markt ist.

 

Mein Fazit: Für Anleger ist China aus Sicht des Wirtschaftspotentials langfristig interessant.  Sehr negativ schätze ich die unkontrollierbaren Markteingriffe ein. Wenn China, dann könnte der Fokus auf dem liquiden und von institutionellen Anlegern geprägten Aktienmarkt in Hongkong liegen.

One Reply to “China – interessant für die private Geldanlage?”

  1. Sehr interessanter Artikel. Hoffe Sie veröffentlichen in regelmäßigen Abständen solche Artikel dann haben Sie eine Stammleserin gewonnen. Vielen dank für die Informationen.

    Gruß Anna

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