Grundlagen für eine Anlageimmobilie kompakt erklärt

Als wesentlicher Bestandteil einer langfristigen und diversifizierten Anlagestrategie sind vermietete Immobilien ein interessanter Baustein. Voraussetzung ist eine intensives Auseinandersetzen mit Chancen und Risiken der Anlageimmobilie. Nachfolgend ein verdichteter Überblick über wesentliche Aspekte einer meiner Lieblingsanlagen.

Das Modell der vermieteten Immobilie ist ein Anlagephänomen, weil zur Rendite auf dein eingesetztes Kapital neben dem Mieter auch das Finanzamt beiträgt. Alles was du brauchst ist Kreditwürdigkeit.

Die folgende Grafik zeigt die Mitspieler und die Finanzströme.anlageimmobilie

Die richtige Anlageimmobilie

Als erstes benötigst du eine passende Anlageimmobilie, was bei der aktuellen Marktlage gar nicht so einfach ist. Wichtig ist, dass die betriebswirtschaftlichen Daten passen. Die gute Qualität der Immobile ist Grundlage für regelmäßige Mieteinnahmen und eine eventuelle Wertsteigerung. Anders als bei selbstgenutzten Wohnungen und Häusern müssen hier Emotionen außen vor bleiben – es zählen nur knallharte Finanzfakten. Passen diese nicht, dann lass die Finger davon.

Die Bank

Bist du grundsätzlich kreditwürdig und sind die Daten der Immobilie plausibel, so sollte es kein Problem sein, einen Kredit zu erhalten. Ich versuche immer ein Maximum des Kaufpreises zu finanzieren (bis zu 100 Prozent). Den Kreditbetrag zahlst du über die Laufzeit im Kern aus den Mieteinnahmen zurück. Die Raten bestehen aus einen Teil Tilgung und einem Teil Zinsen. Die sogenannten Fremdkapitalzinsen kannst du anschließend als Betriebsausgaben bei deiner Steuererklärung geltend machen.

Die Höhe der Kreditrate ist abhängig von Zinssatz, anfänglicher Tilgung und Laufzeit. Durch variieren der Parameter kannst du die Belastung für deine Liquidität steuern. Relevant ist hierbei der Anlagehorizont und die Belastung bei einem möglichen Leerstand, die du aushalten musst. Ich wähle aktuell die Kreditrate so, dass ich monatlich nur einen kleinen Betrag zuschießen muss.

Der Mieter

Der Mieter ist beim Kauf einer Anlageimmobilie meist bereits vorhanden. Anderenfalls musst du einen suchen, weswegen es wichtig ist, das Lage und Ausstattung der Wohnung oder des Hauses passen. Der Mieter zahlt Kaltmiete und Betriebskosten, ist also die wesentliche Einnahmequelle. Ich empfehle einen Wohnungsverwalter für die sogenannte Sondereigentumsverwaltung einzusetzen, ansonsten muss man sich um jeden tropfenden Wasserhahn selbst kümmern. Wichtig ist eine möglichst langfristige „Mietbeziehung“, da Leerstandszeiten und Neuvermietung finanziell weh tun.

Der Verwalter

Der Verwalter kümmert sich bei einer Eigentumswohnung mindestens um die Gesamtverwaltung des Hauses, als auf Wunsch auch um die Sondereigentumsverwaltung für die einzelne Wohnung. Im Allgemeinen erhält er die Bruttomiete vom Mieter – also Kaltmiete und Betriebskosten – und leitet Dir diese weiter. Kosten seitig erhält er das Hausgeld vom Eigentümer. Das sind die Verwaltergebühren, Instandhaltungsrücklagen und ähnliches.

Das Finanzamt

Bei einer vollfinanzierten Anlageimmobilie wird zumeist ein steuerlicher Verlust anfallen. Gegen die Mieteinnahmen laufen Abschreibungen, Fremdkapitalzinsen, Reparaturkosten, Verwaltergebühren usw. Diesen Verlust machst du bei der Steuererklärung geltend und bekommst ihn anteilig, entsprechend deines persönlichen Steuersatzes, erstattet. Damit besteht das Gesamtergebnis aus Mieteinahmen + Steuererstattung abzüglich aller Kosten.

Der Markt

Im Moment ist der Immobilienmarkt (Quelle: welt.de) durch die Niedrigzinsen so überteuert, dass kaum Objekte zu finden sind, die zu betriebswirtschaftlich sinnvollen Kaufpreises erworben werden können.

 

Mein Fazit: Unter der Voraussetzung von Kreditwürdigkeit, Auswahl einer geeigneten Immobilie und einem systematischen betriebswirtschaftlichen Vorgehen kannst du Immobilienvermögen mit keinem oder überschaubaren Eigenanteil schaffen. Meines Erachtens ein tolles Modell.

One Reply to “Grundlagen für eine Anlageimmobilie kompakt erklärt”

  1. Der letzte Punkt MARKT passt am besten.
    Auch die Randgebiete sind hiervon schon zu stark betroffen.

    Ich kann es verstehen wenn jetzt schon Darlehensgeber die Objekte nicht mehr Finanzieren wollen, wenn der Preis eines 20 Jahre alten, nicht bewohnten Hauses mit 4 Zimmern, ca. 30km von der nächsten Kleinstadt entfernt, schon an die 300.000 EUR kosten soll. Plus das man solche Objekte erst noch komplett Sanieren muss.

    Der Große knall wird irgendwann kommen, in den USA haben wir es gesehen und in Europa bzw. Deutschland wird es auch irgendwann wieder so weit kommen. Dann lohnt sich der kauf!

    Gruß Steven

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