Nachdem Sie die passende Anlageimmobilie gefunden haben, müssen Sie sich, sofern notwendig, Gedanken über die Finanzierung machen. Aus meiner Erfahrung sollten Sie folgende Punkte ins Kalkül ziehen:
- Lassen Sie nicht alle Kredite über die Hausbank laufen , da bei wirtschaftlichen Problemen, Auswirkungen auf alle Konten und Finanzierungen zu befürchten sind.
- Stellen Sie Anfragen an höchstens zwei Banken, da zu viele Anfragen ggf. Ihre Schufa-Einstufung verschlechtern.
- Nutzen Sie klare und klassische Hypothekendarlehen und keine unübersichtlichen Konstrukte mit Bausparverträgen oder Versicherungen. Diese verursachen zusätzliche Gebühren und sind in der aktuellen Zinssituation überflüssig.
- Nachdem den Finanzinstituten durch diverse Gerichtsurteile nahezu alle Gebühren untersagt wurden, sollten der Nominalzins und der effektive Jahreszins (also was der Kredit wirklich kostet) im Angebot nah beieinander liegen.
- Die Höhe der monatlichen Rate und die Höhe der Finanzierungssumme hängen von der persönlichen Situation ab. Da Sie die Schuldzinsen von der Steuer absetzen können, ist es aus steuerlichen Gründen sinnvoll möglichst den kompletten Kaufpreis zu finanzieren. Damit erhalten Sie jedoch nicht die niedrigen Zinsen aus den Werbeanzeigen, sondern zahlen bei einer Beleihung von über 60 Prozent des Kaufpreises etwas höhere Zinsen.
- Die monatliche Rate aus Zins und Tilgung, die sogenannte Annuität, an der persönlichen Liquidität ausrichten – Wie überstehe ich einen Leerstand der Immobilie?
- Achten Sie auf den Zeitraum, in dem Sie keine Bereitstellungszinsen zahlen. Hier geht um den Zeitraum, in dem die Bank das Geld für Sie kostenlos „bereithält“, ohne dass Kosten entstehen. Kaufen Sie ein Objekt, was bereits vorhanden und vermietet ist, reichen Ihnen drei Monate aus. Ist das Objekt erst im Bau oder in einer grundhaften Sanierung, so ist der Fertigstellungs- und Besitzübergangzeitraum wahrscheinlich unsicher. Dann sollte der Zeitraum ohne Bereitstellungszinsen mindestens sechs Monate oder mehr betragen.
Schließen Sie den endgültigen Finanzierungsvertrag möglichst erst nach Abschluss der notariellen Kaufvertrags, um sich eine Rückabwicklung bei Nichtzustandekommen zu ersparen. Zudem läuft die Bereitstellungszeit dann auch später los.
→ siehe auch Prognose Immobilienerwerb